KULTUR UND WISSENSCHAFT

  IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Internationale Wissenschaftsstadt Bonn

Symbolbild Wissenschaftsstadt Bonn

Internationale Wissenschaftsstadt Bonn

Auf der Grundlage des Berlin/Bonn-Gesetzes hat sich die Bundesstadt Bonn zu einem bedeutenden internationalen Wissenschaftsstandort entwickelt.

Heute zählt Bonn, neben Genf und Wien zu den wichtigsten Standorten der UN in Europa. 25 Organisationen der Vereinten Nationen mit etwa 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten inzwischen in Bonn. Sie alle helfen Regierungen und Menschen dabei, Antworten und Wege für eine nachhaltige Zukunft zu finden. Auch das Vize-Rektorat der Universität der Vereinten Nationen (UNU) ist in Bonn heimisch.

Die Vielzahl der Forschungseinrichtungen und internationalen Organisationen sind eine besondere Stärke und ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt. In den letzten Jahren hat sich Bonn auch zu einem Nachhaltigkeits-Hub entwickelt. Sechs etablierte Bonner Institutionen haben sich 2017 zur Bonn Alliance zusammengeschlossen und haben es sich zur Aufgabe gemacht, Nachhaltigkeitsforschung im direkten Austausch und Dialog mit Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu denken. Gemeinsames Ziel: die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele 2030 auf lokaler bis hin zur globalen Ebene wissenschaftlich zu unterstützen. Dazu vereint die Bonn Alliance mit ihren Partnerinstitutionen universitäre und außeruniversitäre, angewandte und grundlagenorientierte Forschung.

Im Folgenden werden drei relevante und vom MKW unterstütze Akteure vorgestellt:

Die United Nations University (UNU) ist als sogenannte "Welt-Universität" ein Nebenorgan der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Im Jahr 2003 wurde das Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS) der UNU in Bonn eingerichtet. Seit der Gründung wird es gemeinsam von Bund und Land Nordrhein-Westfalen/MKW gefördert. Ziel der finanziellen Unterstützung ist der Ausbau der direkten Kooperationen zwischen dem Institut und den regionalen und lokalen Organisationen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Synergien werden angeregt und Kohärenz erzeugt und damit der Standort Bonn gestärkt. Das Institut versteht sich als Think-Tank, der wissensbasierte Ansätze für eine verbesserte menschliche Sicherheit und Anpassungsfähigkeit gegenüber Umweltrisiken zur Verfügung stellt.

Seit dem Wintersemester 2013/2014 bietet UNU-EHS zusammen mit der Universität Bonn einen gemeinsamen Master-Studiengang „Geography of Environmental Risks and Human Security“ an. Er war der erste Studiengang weltweit, der mit einem Joint Master of Science der UNU und einer Universität abgeschlossen werden kann. 

Das German Institute of Development and Sustainability (IDOS) zählt weltweit zu den führenden Forschungsinstituten und Think-Tanks zu Fragen globaler nachhaltiger Entwicklung. Das interdisziplinär arbeitende Institut vereint Forschung, Beratung und Ausbildung und bildet eine Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Das Land Nordrhein-Westfalen/MKW fördert, gemeinsam mit dem Bund, u.a. die theoriegeleitete, empirisch gestützte und anwendungsorientierte Forschung. Diese stellt die Grundlage für die Beratungsaktivitäten des Instituts dar. Das Institut entwickelt politikrelevante Konzepte, berät Ministerien, Regierungen und internationale Organisationen und bezieht zu aktuellen politischen Themen Stellung. Zudem bietet es verschiedene Ausbildungsprogramme für Hochschulabsolvent*innen und Nachwuchsführungskräfte an. Das IDOS ist zudem Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft.

Der Bundesregierung, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bonn ist es im Dezember 2020 gelungen, von der Europäischen Kommission den Zuschlag für die Ansiedlung des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) am Standort Bonn zu erhalten. Der Umzug aus London wurde aufgrund des Brexits erforderlich.

Das EZMW ist weltweit führend im Bereich der globalen Mittelfristvorhersagen, Monatsvorhersagen und jahreszeitlichen Prognosen. Die Vorhersagen werden den europäischen nationalen Wetterdiensten zur Verfügung gestellt und ergänzen so u.a. die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes. Das EZMW entwickelt und betreibt außerdem innovative Systeme zur globalen Datenassimilation, das heißt zur Verknüpfung von Messdaten mit meteorologischen Modellen, um daraus die bestmögliche Information über den Zustand der Atmosphäre zu erhalten.

Das MKW ist in den EZMW-Ansiedlungsprozess eingebunden und unterstützt dessen Vernetzung und Einbettung in die nordrhein-westfälische Wissenschaftslandschaft.